Kirchdorf - Von Tobias Kortas. Als Mailin Schäfer im September 2011 einen 800-Meter-Lauf in Hamburg gewann, jubelte sie nicht etwa, sondern dachte sich: „Nie wieder!“
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40,07 Sekunden über die 300 Meter bedeuteten für Mailin Schäfer den souveränen Landestitel.
Die Kirchdorferin wollte schon einen Schlussstrich unter das Kapitel Leichtathletik ziehen. Doch seitdem sie mit Trainer Frank Krüger, der „perfekt zu mir passt“, zusammenarbeitet und sich auf die Sprintstrecken spezialisiert hat, ist der Spaß zurückgekehrt.
Die 15-Jährige ist es gewohnt, sich gegen Ältere zu behaupten: Die Sprinterin des VfL Löningen startet regelmäßig in höheren Altersklassen – und das mit Erfolg. So holte sich die Athletin des VfL Löningen vor zwei Wochen bei den Hallen-Landesmeisterschaften in Hannover jüngst zwei Titel in der Klasse U18 – über 200 Meter und mit der 4x200-Meter-Staffel. „Es ist schön, jetzt schon zu wissen, dass ich in dieser Klasse die Beste sein kann“, freut sich Mailin Schäfer, die noch in der U16 starten darf.
Doch so zufrieden war sie nicht immer. Ab Ende 2011 haderte das Talent und wollte schon die Laufschuhe an den Nagel hängen. Der Grund? Trotz guter Leistungen war es die Gymnasiastin, die damals noch für den TuS Sulingen lief, leid, immer wieder über die 800 Meter zu starten. „Da kann ich das Loslaufen mit dem Einordnen allein schon nicht ausstehen.“
Ein Treffen mit Frank Krüger im Winter vergangenen Jahres in Hannover brachte schließlich die Wende. „Mailins Mutter war dort auf mich aufmerksam geworden. Kurz darauf rief sie mich an und fragte, ob ich nicht Mailins Heimtrainer werden wolle“, erklärt der NLV-Kader-Trainer.
Krüger willigte ein – und seitdem ist Schäfer sehr glücklich mit dem Training. Eine Konsequenz der Zusammenarbeit ist aber auch viel Zeitaufwand auf dem Weg zum Training. Denn je nach Absprache trainiert die Sprinterin nun zwei bis vier Mal in der Woche in Weyhe, das 50 Kilometer von Kirchdorf entfernt liegt. Dazu geht es einmal in der Woche gemeinsam mit Krüger in das 90 Kilometer entfernte Löningen. „Ich bin froh, dass ich meine Oma habe, die mich immer überall hinfährt“, sagt Schäfer. Vorbild der 15-Jährigen ist übrigens Anna-Lena Freese. „Die hat schon einiges erreicht, und es ist interessant, sich mit ihr zu messen“, schwärmt sie. Wie Freese würde auch Schäfer in Zukunft gern bei internationalen Meisterschaften starten. „Es wäre schon ein Traum, irgendwann im deutschen Trikot zu laufen“, verrät die Sprinterin.
Doch erst einmal liegt der Fokus auf der kommenden Sommer-Saison. Als Höhepunkt wartet hier die deutsche U18-Meisterschaft vom 26. bis 28. Juli in Rostock. Noch ist allerdings unklar, ob Schäfer dort die 100, die 200 oder die 400 Meter laufen wird. Die Ziele sind da schon eindeutiger: „Ich möchte dort alles zeigen und eine neue Bestzeit laufen“, kündigt Schäfer an.
Dafür muss die Kirchdorferin vor allem die Nerven bewahren. „Vor einem Sprint muss man sich Mut zusprechen“, weiß Schäfer, die vor Starts regelmäßig unter Spannung steht. „Ich bin da immer aufgeregt und möchte zeigen, was ich kann“, erklärt die Nachwuchs-Athletin. Hier kann sie sich bei Usian Bolt einiges abschauen. „Ich finde es beneidenswert, dass der immer so entspannt ist“, staunt Schäfer.
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